(Ein Beitrag der Initiative Fuß- & Radentscheid Freiburg)

Mehr Lebensqualität, mehr Klimaschutz, mehr Sicherheit und mehr Platz – so lautet die Vision der Initiative Fuß- & Radentscheid Freiburg. Wie unsere Vision Wirklichkeit wird, zeigen Initiativen in mittlerweile über 20 Städten in Deutschland. Mit Radentscheiden von Rostock bis München konnten diese Bürgerbegehren den Ausbau der Fahrradinfrastruktur in ihrer Kommune vorantreiben.

Fuß- & Radentscheid Freiburg bedeutet gerechte Verkehrsplanung. Zwar wurde in den letzten Jahren viel in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert, aber den eigenen Ansprüchen wird die Stadt selten gerecht. So gab die Stadtverwaltung Ende 2019 bekannt, dass lediglich 40 Prozent des vor acht Jahren verabschiedeten Radverkehrskonzepts 2020 umgesetzt sind bzw. sich "in Umsetzung befinden". Wir möchten mit unserem Bürgerbegehren dafür sorgen, dass endlich die Frage der Flächengerechtigkeit in Freiburg angegangen wird. Obwohl die Freiburger*innen nur 21 Prozent ihrer Wege innerhalb der Stadt mit dem Auto zurückgelegen, stehen dem motorisierten Verkehr mehr als 50 Prozent der Verkehrsflächen zur Verfügung.

In Freiburg gibt es mehr als 1.700 Parkplätze auf Gehwegen, die den Verkehrsraum für den Fußverkehr einschränken. Dabei ist gerade der Fußverkehr eine sehr effektive Form des Verkehrs, der leider oftmals völlig unterschätzt wird.

Der Fuß- und Radentscheid sammelt seit Juli 2020 Unterschriften für zwei Bürgerbegehren. Die Unterschriftenlisten liegen auch im Quartiersbüro Unterwiehre bereit!
Weitere Informationen gibt es auf der Website FR-Entscheid
Videos zu den bisherigen Aktionen finden Sie hier

Weiter im Text:
„Wir wollen, dass die Menschen in Freiburg auch zu Fuß sicher und mit Genuss unterwegs sind – überall, und auch mit Kinderwagen oder Rollator“, fordert beispielsweise Ingrid Marienthal, vierfache Mutter und treibende Kraft der Gruppe. Ihr geht es bei der Verkehrsplanung um die Einbeziehung und Interessen des Fußverkehrs. Denn viel zu oft gehe in Freiburg der Ausbau des Radverkehrs auf Kosten der Gehwege, so Marienthal. Aus genau diesem Grund hat sich das Freiburger Bündnis – anders als alle bisherigen Radentscheide – die Förderung nicht nur der Fahrrad-, sondern auch der Fußgängerinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben. Rad- und Fußverkehr bedeutet Klimaschutz!
Will Freiburg sein Klimaschutzziel erreichen, muss der CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs unbedingt reduziert werden. Wie eine im Auftrag der Stadt erstellte Studie zuletzt errechnete, müsste für eine 30-prozentige Reduktion der Radverkehr um 50 Prozent steigen und sich gleichzeitig die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verdoppeln. Da seit der Corona-Krise der ÖPNV weniger genutzt wird, wächst der Druck auf die Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur. Der Absatz von elektrisch unterstützten Fahrrädern steigt seit Jahren massiv. Im vergangenen Jahr wurden die E-Scooter für die Radwege zugelassen und immer mehr Menschen sind mit Lastenrädern und Fahrradanhängern in der Stadt unterwegs.